Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan

4 36 Aufbau des Bildungs- und Erziehungsplans ■ In diesen Kapiteln finden sich weitere Bildungs- und Erziehungsziele. Sie verstehen sich als eine bereichsspezifische Ausdifferenzierung der Basiskompetenzen. So haben z. B. sprachliche Kompetenzen ihren Aus- gangspunkt in der Basiskompetenz „Kommunikationsfähigkeit“. Die be- reichsspezifischen Bildungs- und Erziehungsziele verdeutlichen die enge Verknüpfung und das Durchdringen der Kompetenz- und Bildungsbe- reiche. Ein breit gefächertes Interesse der Kinder an vielen Themen- und Lebensbereichen ist eine gute Grundlage, lernmethodische, aber auch al- le anderen Kompetenzen im Rahmen vielfältiger Bildungsprozesse auszu- bilden und weiterzuentwickeln. Bei der Planung von Projekten und Lern- angeboten ist stets zu klären, welche Bildungs- und Erziehungsziele bzw. Kompetenzbereiche erreicht werden sollen. Diese Zielorientierung ist ein zentrales Planungskriterium der pädagogischen Angebote. Die Inhalte bzw. Themenvorschläge, die zuerst da sind, und die daraus resultierenden einzel- nen Aktivitäten sind an den zu setzenden Zielen auszurichten. ■ Die themenübergreifenden Bildungs- und Erziehungsperspektiven ( ➛ Kap. 6) sind Querschnittsaufgaben. Sie sind bei allen themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsprozessen ( ➛ Kap. 7) und deren Moderierung ( ➛ Kap. 8) mit zu bedenken. Bildungsprozesse haben nicht nur die ganz- heitliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes im Blick, sondern auch die Unterstützung und Vorbereitung des Kindes bei seinen Übergängen im Bildungssystem. Die Berücksichtigung der individuellen Unterschiede der Kinder wird in den Kapiteln 6.2.1 bis 6.2.6 ausgeführt; diese Unterschiede werden in den themenbezogenen Bildungsbereichen immer wieder aufge- griffen und weiter ausgeführt. ■ Die themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsbereiche ( ➛ Kap. 7) überschneiden und durchdringen sich, d. h. jeder Bereich steht in vielen Querverbindungen zu anderen Bereichen. Im Rahmen von Projekten und anderen Lernangeboten lassen sich stets viele Kompetenz- und Bildungs- bereiche gleichzeitig ansprechen und anzielen. Abschnitt 5 ( ➛ Kap. 8) konzentriert sich auf das Bild des kompetenten Kin- des als Mitgestalter seiner Bildung und Entwicklung und auf das Verständnis von Bildung als sozialem Prozess, an dem Kinder und Erwachsene sich aktiv beteiligen. Er zeigt die Schlüsselprozesse für die Bildungs- und Erziehungs- qualität auf, die mit der Umsetzung dieser Prinzipien verbunden sind. ■ Bei allen Kapiteln dieses Abschnitts steht das Demokratieprinzip, das den partnerschaftlichen Umgang zwischen allen am Bildungsgeschehen Betei- ligten prägt, im Mittelpunkt. Dieses Demokratieprinzip und das heutige Bildungsverständnis lenken das Augenmerk auf die Prozesse. ■ An erster Stelle steht die Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Ein- richtungsgeschehen. Partizipation bzw. Beteiligung der Kinder erweist sich als das Kernelement einer zukunftsweisenden Bildungspraxis. Sie hat das kompetente Kind als Mitgestalter seiner Bildung vor Augen. Beteiligung und Kooperation setzen sich fort in der Bildungs- und Erziehungspartner- schaft mit den Eltern, in der Kooperation mit anderen Institutionen und in der kollegialen Teamarbeit. ■ In der Moderierung von Bildungs- und Erziehungsprozessen kommen die Planungs- und Steuerungsverantwortung des pädagogischen Personals in

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